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Mobilitätsberatung für Senioren
Aufgrund der demographischen Veränderungen sind ältere Menschen eine immer wichtigere Zielgruppe im öffentlichen Verkehr und werden auch in Zukunft eine Stütze für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Verkehrsunternehmens darstellen.
Aktuelle Umfragen zeigen, dass Mobilität gerade für ältere Menschen die Grundvoraussetzung ist, aktiv am Leben teilzuhaben.
Die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn arbeiten gemeinsam mit anderen Institutionen, z.B. der Polizei, dem VRS, der Stadt Bonn, der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. und der Verkehrswacht Bonn e.V. daran, auf die Bedürfnisse älterer Fahrgäste im öffentlichen Verkehr einzugehen und deren Sicherheit zu steigern.
Wir haben für Sie auf dieser Seite einige wichtige Informationen zusammengestellt, damit Sie sicher und entspannt Ihr Fahrziel erreichen. Zusätzliche wichtige Informationen über das barrierefreie Reisen mit Bus und Bahn finden sie hier.
Hohe Bordsteine, stark befahrene Straßen, Einstieg und Ausstieg aus Bus und Bahn – sind für Menschen, die einen Rollator benutzen, nicht immer einfach!
Die Aufklärung über die sichere Handhabung ist oft unzureichend. Unsicherheit kann zu Unfällen führen! Wir wollen Ihnen helfen, im Umgang mit Ihrem Rollator sicherer zu werden!
Dafür haben sich die Stadt Bonn, vertreten durch die Bonner Altenhilfe, die Verkehrssicherheitsberatung der Bonner Polizei, die Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V., ein Sanitätshaus, die Therapeutische Ambulanz Godeshöhe / GSRT mbH und die SWB Bus und Bahn haben sich in einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen.
Jeder Fahrgast hat die Pflicht, sich jederzeit in Bus und Bahn einen sicheren Halt zu verschaffen! Und das ist wirklich nicht einfach, wenn man in seiner Mobilität eingeschränkt und mit einem Rollator unterwegs ist. Seit 2003 widmen sich die Stadtwerke Bonn dem Thema „Mobilität und Sicherheit in Bus und Bahn!“
Immer mehr Fahrgäste mit Rollatoren werden in den Bonner Bussen und Bahnen befördert. Ab 2005 haben Mitarbeiter der Stadtwerke unter Mitwirkung der Polizei und der Behinderten-Gemeinschaft Bonn e.V. begonnen, das Verhalten dieser Gehhilfen – natürlich ohne Fahrgäste - in den Fahrzeugen zu untersuchen, zum Beispiel bei Bremsproben. Mit dem Ergebnis, dass Fahrgäste mit Rollatoren das Hilfsgerät sicher handhaben sollten, bevor sie in Bahnen und Busse einsteigen. Und dies, so die Erfahrung, ist nicht immer der Fall.
Die Stadtwerke Bonn bieten seither Schulungen für Menschen an, die eine Gehhilfe in Anspruch nehmen und trotzdem mobil bleiben wollen. Oft auch mit Partnern, wie der Polizei und der Verkehrswacht Bonn. Ute Schlömer, als SWB-Mitarbeiterin im Kundendialog beschäftigt, ist die Ansprechpartnerin für Fahrgäste mit Behinderungen und betreut einige dieser Schulungen. „Viele Kunden unterschätzen die Schwierigkeiten der sicheren Handhabung eines Rollators in unseren Bussen und Bahnen“, berichtet sie. „Der Ein- und Ausstieg sowie die Fahrt müssen gut geübt sein.“ Sie empfiehlt, sich beim Kauf eines Rollators die Bedienung ausführlich erklären zu lassen und anschließend auf Gehwegen zu üben, bevor es in Busse oder Bahnen geht.
Bei den ersten Fahrten, möglichst zu verkehrsärmeren Zeiten, sollten Begleitpersonen unterstützend mitreisen. Stufen, wie Bordsteinkanten, oder auch der Einstieg in die Fahrzeuge werden am besten mit gekipptem Rollator bewältigt. Dazu stellt man sich in Schrittstellung hin, betätigt die Handbremsen und zieht den Rollator auf sich zu, bis er im Gleichgewicht auf den Hinterrädern ruht. Wenn nun die Handbremse gelöst wird, kann der Rollator in seiner stabilen Lage nach vorn geschoben und die Stufe überwunden werden.
Der Rollator darf im Bus keinesfalls als Sitzfläche genutzt werden, sondern sollte auf der Mehrzweckfläche im Mittelteil des Busses entgegen der Fahrtrichtung direkt hinter der Rückenlehne des letzten vorderen Doppelsitzes abgestellt werden – unbedingt mit angezogenen Feststellbremsen! Die Fahrgäste sollten sich anschließend einen freien Platz in der Nähe suchen und auch um Hilfe bitten, falls diese Sitzplätze besetzt sind.
Ute Schlömer rät den Teilnehmern, nicht zu zögern, andere Fahrgäste um Hilfe zu bitten, zum Beispiel auch beim Ausstieg. Der mobilitätseingeschränkte Fahrgast muss wieder zum Rollator und sicher aus dem Fahrzeug gelangen, sollte aber erst aufstehen, wenn der Bus steht. Das ist nicht einfach, schon gar nicht ohne Übung! „Jeder, auch ein Senior oder Mensch mit Handikap, ist in erster Linie für sich selbst verantwortlich“, betont Ute Schlömer. „Mit unseren Schulungen wollen wir Senioren in ihrer Mobilität stärken, denn Mobilität ist Lebensqualität und Lebensfreude!“
Unsere besonderen Empfehlungen für Ihre Fahrt mit den Bussen und Bahnen der Stadtwerke Bonn.
- Ein Handzeichen beim Annähern des Busses sorgt dafür, vom Fahrer gut gesehen zu werden.
- Beim Heranfahren an den Bordstein schwenkt die vordere Ecke des Busses über den Bürgersteig. Abstand halten.
- Manche Busse haben an der zweiten Tür einen Knopf mit Rollstuhl- oder Kinderwagensymbol. Drücken Sie ihn, wenn Sie Hilfe benötigen.
- Setzen Sie sich bitte. Damit minimieren Sie die Unfallgefahr während der Fahrt. Wenden Sie sich an Fahrgäste, man sollte gerne für Sie aufstehen.
- Extra gekennnzeichnete Plätze finden Sie im vorderen Teil des Busses.
- Ohne Sitzplatz brauchen Sie einen festen Halt. Unvermitteltes Bremsen oder Anfahren lässt sich im Straßenverkehr nicht immer vermeiden.
- Verlassen Sie den Sitzplatz erst, wenn der Bus angehalten hat. Sollte der Fahrer Sie ausnahmsweise beim Aussteigen nicht wahrnehmen und bereits die Tür schließen, machen Sie durch Rufen auf sich aufmerksam.
- An allen Bahnhaltestellen zeigen Informationssysteme die vorausberechnete Abfahrtszeit an.
- Für Menschen mit Sehbehinderungen erfolgen Ansagen des gezeigten Textes auf Knopfdruck.
- Schilder mit Rollstuhlsymbol weisen auf die günstige Warteposition hin. Hier befinden sich nach dem Halten der Bahn die Türen mit extra breiten Eingängen.
- Öffnen Sie die Tür mit dem Knopf mit Rollstuhlsymbol. Die Türen bleiben länger offen.
- An den Notrufeinrichtungen befindet sich ein Info-Knopf. Hier können Sie Kontakt mit der Leitstelle aufnehmen.
- Fast alle Busse sind mit einer Klappe ausgerüstet, mit der Rollstuhlfahrer stufenlos in den Bus gelangen.
- Sie wissen am besten, wie Ihnen richtig geholfen wird. Weisen Sie den Helfer an.
- Vorwärts einfahren, rückwärts heraus (mit Hilfestellung) ist die sicherste Methode.
- Ihr Platz ist auf der Plattfrom der zweiten Tür mit dem Rücken zum Vordersitz.
- Bremsen feststellen und festhalten.
- Den Knopf mit dem Rollstuhlsymbol nutzen, um dem Fahrer Ihren Ausstiegswunsch anzuzeigen.
- Einstieg an der zweiten Tür.
- Bitten Sie andere Fahrgäste um Hilfe, wenn das Einsteigen zu beschwerlich ist.
- Die Eingangsstufe in den Bus bewältigen Sie eigenständig am besten mit gekipptem Rollator. Vorher an kleinen Stufen und Bordsteinkanten die Handhabung üben.
- Der sicherste Standort im Bus ist die Rückbank des lezten vorderen Doppelsitzes. Bremsen betätigen. Rollatorkörbe nur für leichte Gegenstände nutzen.
- Auf keinen Fall im Fahrzeug den Rollator als Sitzplatz nutzen - erhebliche Unfallgefahr!
- Blinde Fahrgäste stellen sich am besten an den Anfang der Haltestelle mit ca. einem Meter Abstand zur Bordsteinkante. Neueste Haltestellen haben ein Aufmerksamkeitsfeld mit Noppen und Leitstreifen zur Orientierung.
- Fragen Sie den Fahrer nach seiner Linie, wenn er sie nicht von selbst nennt.
- Steigen Sie vorne ein. Hier werden Sie gut vom Fahrer wahrgenommen und können ihn bei Bedarf ansprechen.
- Die Betätigung des Haltewunsches wird durch einen Summton signalisiert.
- Nächste Haltestellen werden angesagt. In Bahnen auch die Ausstiegseite, wenn diese links in Fahrtrichtung liegt.