Zehn neue E-Busse für Bonn
SWB Bus und Bahn hat zehn neue E-Busse gekauft. Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz werden die bereits vorhandene E-Flotte erweitern und dazu beitragen, dass die Bonnerinnen und Bonner klimaneutral befördert werden. Die Busse erhalten eine eigene Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof Friesdorf.
Sie fahren abgasfrei, sind leise, vereinen zahlreiche neue und wegweisende technische Innovationen, nicht zuletzt bieten sie den Fahrgästen weitreichenden Komfort: Die zehn neuen E-Busse, die das Bonner Verkehrsunternehmen bei Mercedes-Benz bestellt hat. Dabei handelt es sich um das Modell eCitaro, das von Daimler Buses in Mannheim gebaut wird.
Klimaneutrale Busflotte als Ziel
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den neuen Bussen unseren Fuhrpark erweitern können. Die modernen Fahrzeuge erfüllen alle unsere Anforderungen an Klimafreundlichkeit, Effizienz, Sicherheit und Reichweite und tragen so aktiv zur Mobilitätswende bei“, sagt Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn. Der Ausbau der rein elektrisch betriebenen Fahrzeugflotte ist ihr ein besonderes Anliegen, da sich die Stadtwerke Bonn bis zum Jahr 2035 das Ziel gesetzt haben, klimaneutral zu wirtschaften. Derzeit sind sieben E-Busse auf den Bonner Straßen unterwegs.
SWB Bus und Bahn investiert in die neuen Busse und in ein spezielles Ladesystem rund 8,5 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Anschaffung mit mehr als 3,4 Millionen Euro. „Ich freue mich sehr, dass wir mit den Fördermitteln des Landes das Projekt realisieren können. Auch in Zukunft sind diese Gelder sehr wichtig, um die Elektromobilität weiter auszubauen", erklärt Anja Wenmakers.
Förderungen sind besonders wichtig
Ein E-Bus ist in der Regel doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Ohne Hilfe seitens des Landes, des Bundes und der EU können sich viele Kommunen und Verkehrsunternehmen die Fahrzeuge perspektivisch nicht leisten. Die Förderung stockt allerdings. „Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung bis 2030 im Bereich der Mobilität zu erreichen, sind wir auf eine umfassende Unterstützung angewiesen. Bis dahin soll jeder zweite Bus in Deutschland elektrisch fahren – das geht nur mit der entsprechenden Förderung“, sagt Anja Wenmakers.
„Ich freue mich, dass die Stadtwerke ab diesem Jahr ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge beschaffen. Schon im kommendem Jahr fahren in Bonn zehn weitere neue E-Busse die Fahrgäste emissionsfrei, leise und komfortabel durch die Stadt. Bis 2035 werden sukzessive alle dieselbetriebenen Linienbusse ersetzt. Das schont nicht nur das Klima, sondern wird auch die Aufenthaltsqualität durch deutlich weniger Lärm und Abgase für alle in der Stadt verbessern“, so Katja Dörner, Bonner Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende von SWB Bus und Bahn.
Spezielles Ladesystem in Friesdorf
Daimler Buses wird nicht nur die zehn Busse liefern, sondern auf dem Betriebshof Friesdorf auch die entsprechende Ladeinfrastruktur schaffen. Der eCitaro kann zwar herkömmlich per Ladekabel mit Strom versorgt werden, schneller und effektiver geht dies per Pantograph (auch Stromabnehmer genannt).
Ein solches Pantographen-Schnellladesystem errichtet das Mannheimer Unternehmen „schlüsselfertig“ ab Ende dieses Jahres. Da die eCitaro-Busse keine entsprechende Vorrichtung auf dem Fahrzeugdach haben, werden sie durch einen externen Pantographen geladen. Die Scherenstromabnehmer befinden sich am Ladepunkt und bauen von dort die Verbindung zu dem geparkten Bus auf und versorgen die Batterie mit Strom.
Der eCitaro ist mehr als zwölf Meter lang und besitzt drei Türen für einen schnellen Ein- und Ausstieg. Da er in ähnlicher Form wie die Dieselvariante gebaut ist und die meisten Elemente aus dem „Citaro-Baukasten“ hat, sind Reparaturen einfach durchzuführen.
Beachtlich ist die leistungsstarke Batterie: Sie hat eine Kapazität von bis zu 396 Kilowattstunden. Die Reichweite des Busses beträgt rund 290 Kilometer.
Modernste Technik im eCitaro
Die Batteriekapazität allein sagt allerdings nur wenig über das Leistungsvermögen und die Reichweite eines vollelektrisch angetriebenen Stadtbusses aus – der wahre Maßstab ist der Energieverbrauch. Er wird bei dem Nutzfahrzeug sehr stark durch die klimatischen Verhältnisse und damit durch die Kühlung und vor allem die Heizung des Innenraums beeinflusst. Die „Wohlfühltemperatur“ der Batterie liegt bei 25 Grad Celsius. Im eCitaro liegt ein Augenmerk daher auf dem sogenannten Thermomanagement. Im Vergleich zum aktuellen Citaro mit Verbrennungsmotor sinkt der Energiebedarf für Heizung, Lüftung und Klimatisierung um rund 40 Prozent.
Die neuen Bonner E-Busse verfügen zudem über Hochleistungspartikelfilter mit antiviraler Funktionsschicht. Die Fahrgäste erhalten damit gereinigte Luft, zudem findet fortlaufend ein schneller Luftaustausch statt. Alle Fahrzeuge sind außerdem mit verschiedenen Abbiegeassistenten und einer Klimaanlage ausgestattet. Die Busse sollen ab Mitte 2025 ausgeliefert werden. (mm)