27.06.2024

SWB Bus und Bahn stellt sich neu auf

Freuen sich, dass es künftig nur noch eine Verkehrsgesellschaft geben soll: (v.l.) Frank Kübler (Betriebsratsmitglied), Johannes Kirwel (Konzernstrategie), Marion Böhm (Betriebsratsvorsitzende), Thomas Daniels (Betriebsratsmitglied), Anja Wenmakers (Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn), Dirk Brumhard (Betriebsratsmitglied), Hans-Peter Vormann (Betriebsmanagement), Mehmet Ünal (stellvertr. Bereichsleiter Fahrbetrieb) und Frank Fritzsche (Bereichsleiter Fahrbetrieb). (Foto: Stadtwerke Bonn/Silke Elbern)

Ein Team, eine Mission. Um den Weg zur Klimaneutralität noch geschlossener zu beschreiten, soll der Fahrbetrieb Bonn GmbH (FBG) rückwirkend zum 1. Januar 2024 im Geschäftsbetrieb von SWB Bus und Bahn aufgehen. Dem Verschmelzungsantrag hat der Bonner Stadtrat am Montag, 24. Juni, zugestimmt.  

Als Nächstes wird die Bezirksregierung Köln als zuständige Aufsichtsbehörde in die beabsichtigte Zusammenlegung der Gesellschaften eingebunden. Bislang hatte es zwei Geschäftsbetriebe für das Fahrpersonal gegeben: Die Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV), besser bekannt als SWB Bus und Bahn, sowie den Fahrbetrieb Bonn GmbH (FBG). 

Die Konstruktion beruhte im Wesentlichen darauf, dass wegen der Liberalisierung des Verkehrssektors und dem damit einhergehenden Kostendruck auf die kommunalen Verkehrsunternehmen Anfang der 2000er Jahre neue Mitarbeitende in einer reinen Fahrbetriebsgesellschaft zu wettbewerbsfähigeren Bedingungen eingestellt wurden. Für die Altbeschäftigten galt weiter der Tarifvertrag. 

Nur noch eine Verkehrsgesellschaft

„Dieser unterschiedliche Ansatz hat sich zwischenzeitlich durch tarifliche und betriebliche Entwicklungen nahezu aufgebraucht“, betont Anja Wenmakers, Geschäftsführerin von SWB Bus und Bahn. Dass künftig alle Mitarbeitenden aus dem Verkehr nur noch einer tarifgebundenen Gesellschaft angehören, ist für sie ein Ausdruck von Wertschätzung, der in Zeiten des Arbeitskräftemangels umso bedeutsamer ist. 

Anja Wenmakers geht davon aus, dass der Schritt weitere günstige Effekte nach sich zieht: „Die Zusammenlegung wird sich positiv auf die Mitarbeitendenbindung und auch auf die Akquise neuer Fahrdienstmitarbeitender auswirken. Mit mehr und zufriedeneren Kolleginnen und Kollegen können wir zudem die Leistungen für unsere Kundinnen und Kunden noch zuverlässiger erbringen.“ Argumente, denen sich auch der Betriebsrat in Verhandlungen anschloss. 

Positive Effekte rechtfertigen Mehrkosten

Die Geschäftsführerin rechnet mit Mehrkosten von rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Diese sollen ab 2025 entsprechend in die Wirtschaftsplanung von SWB Bus und Bahn einfließen.

„Zusammenfassend gibt es die Verschmelzung also nicht zum ‚Nulltarif‘, aber die Zwei-Klassen-Gesellschaft abzuschaffen und die daraus entstehenden weiteren Vorteile machen für uns die Entscheidung schlüssig“, sagt Geschäftsführerin Anja Wenmakers. (se)

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