Mobilitätswende: Ein bewegtes Jahr 2023
+++ Die sind Auszüge einer Mitteilung der Stadt Bonn +++
Die Mobilitätswende hat die Bonnerinnen und Bonner im Jahr 2023 bewegt – Zeit für einen Rückblick:Die Stadt Bonn und die Stadtwerke Bonn (SWB) haben zentrale Planungen und Projekte für den Ausbau und die Modernisierung des Nahverkehrs auf die Wege gebracht.
Februar
Moderne Straßenbahnen für einen besseren Takt
Am 1. Februar 2023 ist eine von 28 neuen Straßenbahnen auf dem Betriebshof der SWB angekommen. Noch werden die Bahnen unterschiedlichen Prüfungen und Testfahrten im Netz unterzogen sowie das Personal geschult. Bis Mitte des Jahres soll die Inbetriebnahme abgeschlossen sein, dann starten die Tests mit den ersten Bahnen für den Fahrgasteinsatz. Diese sollen bis Ende des Jahres alte reparaturanfällige Bahnen ersetzen und die Kapazität des Bahnverkehrs in Bonn erhöhen. So sollen zusätzliche Fahrten auf den Linien 61 und 62 angeboten werden, sie sollen alle fünf Minuten zwischen Bonn und Beuel unterwegs sein.
März
Beschluss zum Klimaplan: Arbeitsprogramm für die Mobilitätswende
Im März 2023 hat der Rat der Stadt Bonn den Klimaplan für Bonn beschlossen – ein Meilenstein auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bonn und zur Bonner Mobilitätswende. Das damit verbundene Arbeitsprogramm Klimaschutz definiert zentrale Aufgaben, die die Verwaltung in den kommenden zwölf Jahren umsetzen soll, darunter neue Aufgabenbereiche im Bereich Mobilität. So baut die Stadt ihr Aufgabenprofil u.a. im Bereich schulisches Mobilitätsmanagement, Parkraummanagement, E-Mobilität und Wirtschaftsverkehr aus.
April
Startschuss Bönnscher Sommer
Im April hat die Stadt Bonn den Mitwirkungsprozess „Bönnsche Viertel – Lebendige Räume für Menschen“ in den Modellvierteln Innere Nordstadt und Combahnviertel gestartet. In diesen beiden Modellvierteln gab es 2023 verschiedene Aktionen, um mit den Menschen vor Ort zum Thema aktive, sichere und nachhaltige Mobilität ins Gespräch zu kommen. Einen Sommer lang haben dabei Anwohnende, Initiativen und Kulturschaffende darüber diskutiert, was sie sich für ihr Viertel wünschen und welches Potenzial die Neuordnung des Verkehrs für eine lebendige Nachbarschaft bereithält.
Im Rahmen von Kinderbefragungen und einer Jugendbeteiligung wurden darüber hinaus auch die Interessen von jüngeren Bürgerinnen und Bürgern altersentsprechend eingebunden.
Derzeit schließt sich die Erstellung von Quartierskonzepten auf Basis des Beteiligungsprozesses für beide Viertel an.
Juni
Fertigstellung von 30 Mobilstationen
Nach der offiziellen Eröffnung der Mobilstationen am 14. Dezember 2022 erfolgten im Juni die letzten Arbeiten an den ersten 30 Standorten. Die Mobilstationen sind in der Bonner Innenstadt sowie in Beuel zu finden. Sie bieten zahlreiche Services, die die umweltschonende Mobilität fördern und die Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, das Auto stehen zu lassen und emissionsfreie Alternativen zu nutzen. Die Mobilstationen unterscheiden sich in Art und Zahl der vorhandenen Serviceangebote. Eine Ausweitung des Angebotes ist angedacht.
Neuer Dienstleistungsauftrag mit den Stadtwerken Bonn vereinbart
Seit Mitte Juni gilt der neue Dienstleistungsauftrag zur Durchführung der Verkehrsleistungen im ÖPNV zwischen der Stadt und den Stadtwerken Bonn. Hierdurch wird für die nächsten 22 Jahre die Beibehaltung und Ausweitung eines attraktiven Nahverkehrsangebots ermöglicht. Vertraglich wurde mit den Stadtwerken Bonn die Durchführung der Betriebsleistungen und die Einhaltung der Qualitätsstandards vereinbart. Der neue Vertrag trat am 18. Juni in Kraft und regelt auch die Verkehrsleistungen über die Stadtgrenze hinaus in den Rhein-Sieg Kreis
September
Abschluss des Bönnschen Sommers: Aktionstag Bönnsche Stadtstraßen
Mit drei bunten Straßenaktionen in Endenich, Dottendorf und der Inneren Nordstadt wurde der Bönnsche Sommer am 23. September feierlich beendet. Im Rahmen des Aktionstages Bönnsche Stadtstraßen erhielten Bonnerinnen und Bonner auch außerhalb der Bönnschen Modellviertel die Möglichkeit, ihre Straße für einen Tag mal anders zu nutzen und dabei neu zu erleben. Die Stadt Bonn hatte für den Tag Abschnitte der Kessenicher Straße, der Magdalenenstraße und der Michaelstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt und den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Kulturschaffenden zur alternativen Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Beteiligung war groß, es gab eine Vielzahl von selbständig organisierten Formaten, darunter Konzerte, Mal-Aktionen, Flohmärkte, Kuchenstände und von und für die Nachbarschaft angebotene Austauschrunden über die Zukunft der eigenen Straße und Mobilität. Die Stadt Bonn lud in allen drei Straßen zu Mobilitätsgesprächen ein und stand Rede und Antwort zu aktuellen Projekten und Planungen.
Parallel fand auf dem Münsterplatz ein von der Stadt organisierter Mobilitätstag statt. Mehr als 13 verschiedene Ausstellerinnen und Aussteller nutzten die Gelegenheit, um Maßnahmen, Projekte und Pläne für die Bonner Mobilitätswende vorzustellen. Zeitgleich endete das Stadtradeln mit einem neuen Teilnahmerekord.
Dezember
Frühzeitige Beteiligung Neuaufteilung des Straßenraums am Bertha-von-Suttner Platz
Die Verkehrsführung entlang des Bertha-von-Suttner-Platzes soll perspektivisch angepasst werden. Von der ersten Skizze bis zum Umbau gibt es Vieles zu beachten. Aktuell befinden sich die Planungen im ersten Planungsstadium, der sogenannten Vorplanung. Ziel der Maßnahme ist es, eine sichere sowie für alle Verkehrsteilnehmenden intuitive und übersichtliche Verkehrsführung herzustellen. Egal ob zu Fuß, mit Bus und Bahn, auf dem Rad oder mit dem Auto – alle sollen sich entspannt und sicher fortbewegen können.
Die Stadt Bonn möchte die Anregungen der Bonnerinnen und Bonner bereits in diesem frühen Planungsstadium aufnehmen. Daher hatten die Bonnerinnen und Bonner bis Ende 2023 die Möglichkeit, ihre Anregungen online einzugeben. Darüber hinaus war die Verwaltung auch vor Ort präsent, um mit den Menschen direkt in den Austausch zu treten. Weitere Infos unter: www.bonn-macht-mit.de/bertha
Eröffnung von Bonns erstem vollautomatischen Fahrradparkhaus
Bonn hat an vier zentralen Orten Fahrradparkhäuser mit insgesamt 280 abschließbaren Boxen bekommen, in denen Fahrräder sicher abgestellt werden können: am Frankenbadplatz, Stiftsplatz, Konrad-Adenauer-Platz und am Bahnhof in Beuel. Am 12. Dezember wurde Bonns erstes vollautomatisches Fahrradparkhaus in Beuel eingeweiht.
Fortführung des Jobwärts-Programms
„Jobwärts – einfach.besser.pendeln.“ ist ein Programm im Bereich des Betrieblichen Mobilitätsmanagements. Mit ihm sollen die Verkehrsbelastung im Großraum Bonn – auch im Hinblick auf die in den nächsten Jahren anstehenden Baustellen auf den Autobahnen – spürbar reduziert und mehr Menschen für eine Anfahrt zum Arbeitsort mit Fahrrad, Pedelec oder Bus und Bahn gewonnen werden. Nach dem Ausscheiden des Rhein-Sieg-Kreises als Programmpartner führt die Stadt Bonn das Jobwärts-Programm auch 2024 fort und es soll mit Blick auf die Vorgaben des Klimaplans zum betrieblichen Mobilitätsmanagements weiterentwickelt werden.
Weichen stellen für einen modernen Nahverkehr
Die Stadt Bonn arbeitet derzeit an so vielen Nahverkehrsprojekten wie zuletzt in den 1970er Jahren bei der Planung der U-Bahn, als Bonn noch Hauptstadt war.
Stadtbahnverlängerung Buschdorf, Westbahn, rechtsrheinische Stadtbahn-Verlängerung, zweigleisiger Ausbau der Linie 18 im Bereich Brühl bis Bonn und die Seilbahn auf den Venusberg: All diese Nahverkehrsprojekte sollen die öffentliche Nahverkehrsverbindungen innerhalb Bonns sowie zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis deutlich stärken. Zusätzlich laufen die Planungen, um der Stadtbahnlinie 66 auf der Sankt Augustiner Straße einen eigenen Bahnkörper bauen zu können. Hierdurch soll die Zuverlässigkeit des Bahnangebots auf dieser Linie und eine künftige Taktverdichtung ermöglicht werden.
So soll in Zukunft die rechtsrheinische Stadtbahn über Niederkassel dem Vorbild der Linien 16 und 18 (Rheinufer- und Vorgebirgsbahn) folgen, die auf der linken Rheinseite viele Orte auf der Schiene mit Bonn und Köln verbindet. Die Westbahn soll auf einer zweigleisigen, oberirdischen Straßenbahnstrecke die Innenstadt an den Stadtbezirk Hardtberg besser anbinden. Auch die Stadtbahnlinie 63 soll verlängert werden und in Zukunft von Tannenbusch über Buschdorf bis zum Nordfriedhof fahren. Ein zweigleisiger Ausbau der Linie 18 zwischen Brühl und Dransdorf soll eine Taktverdichtung auf einen 10-Minuten Takt ermöglichen.
Darüber hinaus wurden die Neuplanungen zum Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) maßgeblich vorangetrieben. Die Vorentwurfsplanungen sollen noch vor den Osterferien 2024 in den politischen Gremien beraten und dann im Rahmen einer Bürgerbeteiligung im Jahr 2024 mit den Bonnerinnen und Bonnern diskutiert werden. Zudem laufen die Planungen zur Busbeschleunigung und zum Ausbau weiterer barrierefreier Haltstellen.
Um die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Busverkehr zu erhöhen, wurden zahlreiche Maßnahmen für die Busbeschleunigung beschlossen und werden sukzessiv umgesetzt. (Stadt Bonn)