17.04.2025

Eine Handvoll Fragen – Mobil durch Bonn mit den SWB-Leihangeboten

Tobias Pissarczyk verantwortet die Mikromobilität bei SWB Bus und Bahn. (Foto: SWB/Martin Magunia)

Noch vor Kurzem war es die Kirschblüte, die viele Passanten in die Altstadt gelockt hat. Aber auch abseits dieser pinken Pracht hat die Bundesstadt viel zu bieten. Warum also die City nicht bequem auf dem (motorisierten) Zweirad erkunden? Tobias Pissarczyk ist Herr der Mikromobilität bei SWB Bus und Bahn und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Die Fahrradsaison beginnt, doch nicht jeder besitzt ein Rad. Welche Möglichkeiten bietet SWB Bus und Bahn?

Tobias Pissarczyk: Wir haben unterschiedliche Leihmöglichkeiten. SWB Bus und Bahn hat 18 E-Lastenräder, die an sechs Mobilstationen im Stadtgebiet verteilt stehen. Mit nextbike betreiben wir außerdem eine Mietrad-Flotte von 900 regulären Rädern. Für alle, die nicht gerne Fahrrad fahren, haben wir auch E-Tretroller bzw. E-Scooter im Portfolio. Um diese anbieten zu können, pflegen wir eine Kooperation mit Dott ehemals TIER. Buchbar sind alle Räder sowie E-Scooter über unsere SWB-App BONNmobil. Für die nextbikes kann natürlich auch die gleichnamige App genutzt werden.

Welche Option eignet sich für Studierende besonders und welche für (Tages-)Touristen?

Tobias Pissarczyk: Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Ich denke, es kommt auf die jeweiligen Bedürfnisse an. Wenn es darum geht, größere Einkäufe, kleine Kinder oder Haustiere ohne Auto zu transportieren, dann empfehle ich unsere E-Lastenräder. Dank der Unterstützung durch den E-Motor lässt sich auch schwereres Gepäck trotz Steigungen ohne großes Schwitzen befördern. 
Möchte man nur mal eben den Weg zwischen Haltestelle und Uni oder Arbeitsplatz zurücklegen, so eignet sich ein nextbike sicher am ehesten. Gleiches gilt auch für Touristen. Sollten diese innerhalb kürzester Zeit jedoch besonders viel sehen wollen, können sie auch auf unsere elektrischen CLARA-Roller oder E-Scooter umsteigen. Die befördern einen nicht nur schnell, sondern auch klimaschonend.

Wie viele Ausleihen haben wir bisher verbucht?

Tobias Pissarczyk: Insgesamt haben sich in Bonn rund 150.000 Menschen für nextbike registriert. Durchschnittlich verzeichnen wir etwa 3000 bis 5000 Ausleihen pro Tag. Wir beobachten zudem, dass sich die Anzahl der Ausleihen an Streiktagen, die ja meist in der Nebensaison liegen, in der Regel bei rund 5000 einpendelt. Und obwohl die Räder als Verkehrsmittel für die letzte Meile angedacht sind, stellen wir fest, dass sich die Ausleihen nicht nur darauf beschränken. Wir können uns mittlerweile zurecht als Mobilitätsanbieter bezeichnen, der smarte Mobilität von Tür zur Tür ermöglicht. Das merken wir an Leihdauer und zurückgelegten Kilometern. Insbesondere ums Rheinufer finden viele und teils längere Buchungen statt. Ebenfalls stark frequentiert ist der Bereich um den Uni-Campus in der Innenstadt sowie in Poppelsdorf, aber auch rund um die Museumsmeile.
Vor allem nextbike wird in Bonn sehr gut angenommen. Seit dem Bestehen des Angebots – also 2019 – haben unsere Kundinnen und Kunden mehr als neun Millionen Kilometer zurückgelegt und haben damit viel CO₂ eingespart.

Wo stelle ich das Fahrrad am besten ab?

Tobias Pissarczyk: Die nextbikes können überall im Stadtgebiet abgestellt werden. Die E-Lastenräder von SWB Bus und Bahn müssen an der Mobilstation wieder abgestellt werden, an der sie ausgeliehen wurden. Wer mit dem eigenen Rad unterwegs ist, kann eines der vier Fahrradparkhäuser im Stadtgebiet nutzen. Eine andere Option sind die 21 Fahrradboxen, die an den Mobilstationen "An der Elisabethkirche", "Kaiserstraße" und "Wilhelm-Levison-Straße" stehen. Zusätzlich bietet die Bonner City Parkraum (BCP) GmbH in ihren beiden Parkgaragen Hauptbahnhof und Stadthaus günstiges Kurzzeit- sowie Dauerparken für Fahrradfahrende an.

Welche Vorteile hat das regionale Fahrradmietsystem, das ab September kommt?

Tobias Pissarczyk: Durch den Zusammenschluss von SWB Bus und Bahn, RSVG und RVK profitieren unsere Kundinnen und Kunden ab September zum einen von einer größeren Flotte und somit von einer verbesserten Verfügbarkeit. Denn zusammen kommen die Mobilitätsanbieter auf 2030 Fahrräder. Davon sind 1700 Standardfahrräder und 330 Pedelecs. Zum anderen wird natürlich die grenzübergreifende Nutzung einen großen Vorteil bringen. Wer ein Rad in Bonn leiht und in den Rhein-Sieg-Kreis radeln möchte, muss es dann nicht mehr vor der Stadtgrenze stehen lassen und sich eine neue Mitfahrgelegenheit suchen, sondern kann nahtlos weiterfahren.
Zusätzlich stellen wir in Bonn das Freiminutenpaket für Abokundinnen und -kunden um. Bisher bekamen diese 30 Freiminuten pro Tag für die Nutzung unserer Mieträder. Mit Start des regionalen Systems kommen Ticketabonnentinnen und -abonnenten in den Genuss von 30 Freiminuten pro Ausleihe.

Mehr zu Leihrad, Roller und Co.

Wer das Leih- und Bike-Parking-Angebot der Stadtwerke Bonn gerne einmal selbst testen möchte, kann sich online über Verfügbarkeit, Preise und Buchung informieren:

Ein Stellplatz in den Fahrradparkhäusern ist direkt über die V-Locker-App oder per Weiterleitung aus der SWB-App BONNmobil möglich. (cp)

Zur Übersicht